Fuchsräude
Erreger
Die Räude ist eine Hautkrankheit, die durch verschiedene Milbenarten verursacht werden kann. Bei den Wildtieren spielt vor allem die Grabmilbe Sarcoptes scabiei eine Rolle. Sarkoptesmilben graben Bohrgänge in die Haut. In diesen Bohrgängen legen sie Ihre Eier ab, ernähren sich von Hautzellen und Gewebeflüssigkeit, und setzen Kot ab.Man nimmt an, dass die sichtbaren Hautveränderungen infizierter Tiere auf eine allergische Reaktion auf die Milben und ihre Abfallprodukte zurückzuführen sind. Sarkoptesmilben können zahlreiche Säugerarten, inkl. den Menschen befallen. Bei den wildlebenden Raubtieren ist die Krankheit vor allem beim Fuchs bekannt, sie ist aber auch beim Wolf, Koyoten, Bär, Luchs, Löwe und anderen Wildfeliden beobachtet worden. Beim Schalenwild sind Gämsen und Steinböcke häufige Opfer der Krankheit. Wildschweine können auch erkranken.
Übertragung
Die Sarkoptesmilben werden hauptsächlich durch direkten Kontakt zwischen Tieren übertragen. Sie können aber auch von ihrem Wirt auf den Boden fallen und mehrere Wochen in der Umwelt überleben (z.B. in einem Bau), wenn die Verhältnisse optimal sind (hohe Feuchtigkeit, tiefe Temperatur).Ein gesundes Tier (z.B. ein Jagdhund) das in einen Bau eindringt, indem sich zuvor räudige Füchse aufgehalten haben, kann also von den Milben infiziert werden, die auf dem Boden hinterlassen wurden.Die Übertragung zwischen verschiedenen Tierarten kann vorkommen, findet aber nicht immer statt. Beobachtungen in der Wildbahn, wie auch Infektionsversuche, weisen darauf hin, dass die Krankheit eher zwischen verschiedenen Raubtieren- oder zwischen Schalenwildarten übertragen werden kann, aber nicht zwischen Raubtieren und Schalenwild. Zumindest gibt es bis jetzt keine veröffentlichten Beobachtungen, dass ein Zusammenhang zwischen Räudeepidemien bei Gämsen und der Fuchsräude besteht.
Symptome
Schon wenige Wochen nach der Infektion erscheinen die ersten Symptome. Hautrötungen, Schuppenbildung und später dicke Krusten und oft Haarausfall stellen das typische Bild dar, das die Räude charakterisiert. Diese Hautveränderungen werden in der Regel von starkem Juckreiz begleitet; befallene Tiere fügen sich manchmal beim Kratzen offene Wunden zu, die sich dann infizieren. Erkrankte Raubtiere tauchen oft in der Nähe von menschlichen Siedlungen auf, wo sie einfachere Nahrungsquellen finden
Diese Tiere sind abgemagert, ihr Fell sieht struppig aus, und sie zeigen oft Verhaltensstörungen (kein Fluchtverhalten, Angriffe gegen Haustiere). Die Räude kann bei Haustieren behandelt werden, bei freilebenden Wildtieren aber endet die Krankheit – bis auf wenige seltene Ausnahmen – immer mit dem Tod. Zwischen dem Zeitpunkt der Infektion und dem Tod können mehrere Monate verstreichen
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